Informationen über die EVU

Inhaltsverzeichnis

Das Expertennetzwerk der EVU

Die EVU – „Europäische Vereinigung für Unfall­forschung und Unfall­analyse“ ist eine europaweite Vereinigung von Experten auf dem Gebiet der Unfall­forschung und -rekonstruktion. Sie wurde 1991 vom deutschen Unfall­analytiker Prof. Dr. Heinz BURG gegründet, um die Position der Unfall­sachverständigen in Europa zu stärken.

Ziele der EVU sind u.a. die Verbesserung der Grund­lagen und der Methodik der Unfall­analyse, die Durch­führung von Projekten auf dem Gebiet der Unfall­forschung und die Verbesserung des europa­weiten Austauschs von Experten­wissen, damit insgesamt auch ein positiver Einfluss auf die Verkehrs­sicher­heit und Rechts­sicher­heit realisiert werden kann.

Durch die vielfältigen Spezialisier­ungen der einzelnen Mit­glieder aus den unter­schiedlichsten Bereichen kann das umfassende Fach­wissen gebündelt und der Austausch vereinfacht werden. Basis des Wissens­austausches sind einschlägige Veranstaltungen und eine Online-Datenbank mit einer Sammlung diverser Informationen.

Aus der Idee ist mittler­weile ein ständig wachsendes Netz­werk mit aktuell rund 1.200 Spezialisten in 35 Ländern geworden. Diese organisieren sich teil­weise in eigenen Länder­gruppen, wobei alle Mit­glieder auch dem europä­ischen EVU-Haupt­verband mit Sitz in Berlin angehören (www.evu-online.org).

Der EVU-Hauptverband

Der EVU-Haupt­verband ist die zentrale Anlauf­stelle für alle Mit­glieder. Er betreibt die Web­seite mit einer umfang­reichen Daten­bank mit Artikeln von Experten, Büchern, Arbeits­blättern, Programmen und Excel-Tabellen, einer Bibliothek der Crash­tests und Experimenten mit ausge­feilten Such­optionen, einem Veranstaltungs­kalender sowie Links zu themen­bezogenen Fragen.

Weiters sind auf der Seite des EVU-Haupt­verbandes die Kontakt­daten der einzelnen Länder­gruppen zu finden und es gibt auch ein durch­suchbares Verzeichnis von Experten und Organisat­ionen, die Mitglied der EVU sind. Vor kurzem wurde auf Initiative von Ernst PFLEGER und Michael WEYDE auch ein Experten­forum eingerichtet, um den fachlichen Austausch mit einer Diskussions­möglichkeit zu ergänzen. Ein Teil der auf dieser Website angebotenen Informationen ist öffentlich zugänglich, der größte Teil ist jedoch den Mitgliedern der EVU vorbehalten.

Der Haupt­verband ist auch wesentlich in die Vorbereitung der inter­nationalen EVU-Jahres­tagung eingebunden, die jährlich von einer anderen Länder­gruppe ausgerichtet wird. Der wissen­schaft­liche Beirat bewertet die einge­reichten Vortrags­themen und wählt dann die Präsentationen aus. Bei diesen internationalen Kongressen präsentieren sowohl EVU-Mitglieder als auch Experten aus aller Welt die Ergebnisse und Erkenntnisse aus ihren jeweiligen Versuchen und Forschungs­arbeiten. Neben dem fachlichen Austausch auf den Gebieten der Unfall­forschung und -rekonstruktion können bei diesen Veranstalt­ungen neue Bekanntschaften gemacht und neue Netzwerke aufgebaut werden.

Im Rahmen dieser EVU-Europa­tagungen findet auch die jährliche Mitglieder­versammlung statt. Die leitenden Organe der EVU sind die General­versammlung, der Vorstand und der Präsidialrat.

Die Repräsentanten des EVU-Hauptverbandes finden Sie hier.

"Es gibt sonst in keinem anderen Land eine so weit fort­ge­schrittene ganz­heitliche Zusammen­arbeit zwischen bei Gericht tätigen Sach­verständigen und anderen Verantwort­lichen im Bereich Verkehrs­sicher­heit wie in Österreich. 
Da können sich andere Länder ein Beispiel nehmen…"

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ernst Pfleger (inhaltlich zitiert)

Die EVU-Ländergruppe Österreich

Namhafte Sachverständige aus Österreich waren von Beginn an in die Entstehung und Weiter­entwicklung der Vereins­idee eingebunden.

Mit zunehmender Mit­glieder­zahl hat sich im Jahr 2004 auch in Öster­reich eine eigen­ständige EVU-Länder­gruppe konstituiert. Im Präsidial­rat – dem obersten Gremium des EVU-Haupt­verbandes – ist die öster­reichische Expertise durch Hermann STEFFAN und Ernst PFLEGER aber nach wie vor stark vertreten.

Die Ziele der Länder­gruppe Öster­reich decken sich selbst­verständ­lich mit jenen des EVU-Haupt­verbandes. Zusätz­lich ist eine noch stärkere Vernetzung der bei Gericht tätigen Sach­verständigen mit anderen Experten und Spezialisten in allen Bereichen angestrebt, die sich mit dem Thema Verkehrs­sicher­heit befassen. Die Rekonstr­uktion von Verkehrs­unfällen spielt bei der Unfall­forschung eine wichtige Rolle. Wenn Klar­heit über den Unfall­hergang besteht, werden auch die Ursachen für den Unfall deutlich, sodass mithilfe konkreter Maßnahmen das System Straßen­verkehr insgesamt wirksam verbessert werden kann. In diesem Zusammen­hang werden entsprechende Schulungen für die Polizei und auch für Verantwort­liche im Bereich der Verkehrs­infra­struktur angeboten. Gleich­zeitig erfolgt auch ein entsprechender Rück­fluss an relevanten Informationen aus diesen Bereichen in die Bearbeitung von Einzelunfällen.

Die Arbeit der Mitglieder der EVU-Öster­reich stellt somit einen wichtigen Beitrag zu einer höheren Verkehrs­sicherheit dar.

Repräsentanten der EVU-Österreich

Der statutengemäß zusammengesetzte Vorstand der EVU-Österreich besteht laut Beschluss der Generalversammlung am 13.03.2025 aus folgenden Personen:

Vorstands­vorsitzender (Obmann):Dipl.-Ing. Hannes GLASER
Stellvertreter des Vorsitzenden:Dipl.-Ing. (FH) Gerhard KRONREIF
Kassier:Dipl.-Ing. Michael PLANK MEng
Weitere Vorstands­mitglieder (alphabetisch):Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Horst ECKER
Dipl.-Ing. Albert KLOSE MEng
Dipl.-Ing. Hannes SAPPL MEng PhD
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hermann STEFFAN

Gliederung in Boards

Bereits 2016 wurde eine innovative organisatorische Schwer­punkt­bildung in Form einzelner Boards für fünf bestimmte Themen­bereiche umgesetzt. In der EVU-Länder­gruppe Öster­reich sind eine große Zahl engagierter Personen tätig, die gute Ideen und Vorstellungen einbringen, sowie auch ältere Sach­verständige mit einem hohen Wissens­stand aktiv, die alle in der gemeinsamen Zusammen­arbeit zur Weiter­entwicklung der EVU und der Ziele beitragen können. Die entsprechenden Ziele sind:

  • Sachfragen und Fachinhalte zu vermehren,
  • neue Ideen zu kreieren,
  • öffentlichkeitswirksam agieren zu können,
  • eigenständig Ideen verstärkt umzusetzen,
  • den fachlichen Mehrwert der EVU gut darzustellen,
  • noch mehr hochwertige Veranstaltungen und Schulungen zu initiieren.
     

Durch die Einrichtung der EVU Boards haben sich viele positive Aspekte verwirklicht, wie die stärkere Identi­fikation und verstärkte Kompetenz in speziellen Themen­bereiche, die gesteigerte aktive Mitarbeit der Mitglieder und die bessere Verflechtung von Wissen­schaft und Praxis.

Folgende 5 Boards wurden 2016 initiiert:

Accident Analysis Board – Unfallanalyse Beirat

Hannes GLASER, Albert KLOSE, Gerhard KRONREIF, Michael SCHRAMMEL

In diesem Board werden alle Agenden für die Unfall­analyse wahr­ge­nommen. Es sollen in diesem Board neue Daten, die für SV wichtig sind, erstellt und alle bisherigen Daten für die Mit­glieder transparent verwaltet werden. Weiters sollen auch Schulungen für die Polizei, BH, Sach­verständige und Amtssach­verständige der Landes­regierungen u.a. erfolgen.

Driver Education Board – Fahrausbildung

Hannes SAPPL, Michael GRUBMANN, Ernst PFLEGER, Johannes WIESINGER

Ziel ist es, das enorme Wissen von Sach­verständigen auch aktiv in die Fahr­aus­bildung einzubringen. So erfolgt auch eine Verflechtung zwischen Fahr­schulen und Sach­verständigen in Fragen der Verfach­lichung der Gefahren­lehre und Einbe­ziehung der Unfallanalyse.

Scientific Board – Wissenschaftsboard

Horst ECKER, Josef PLANK, Bettina BOGNER, Ernst PFLEGER

In diesem Board erfolgt die Wissen­schafts­förderung, Ausbildung und Basis­schulung innerhalb der EVU. Junge Sach­verständige sollen gefördert und Studenten, Diplomanden und Dissertanten unterstützt werden.

Technical Board – Technischer Beirat

Michael PLANK, Peter REIF, Peter BLECHA

Ziel ist die Vorbereitung einzelner Veran­staltungen im Inland vor allem in den Bundes­ländern und auch im Ausland, zusätzlich zu den bisherigen regel­mäßigen zentralen Abend­veranstalt­ungen in Wien. Es sollen auch weitere Anschaffungen von neuen wichtigen Geräten erfolgen, die den Mitglieder zur Verfügung gestellt werden können.

European Safety Activities – EVU-Österreich Außenkontakte

Peter SALEH, Hermann STEFFAN, Ernst PFLEGER

Hauptziel ist es, die Außen­kontakte zur EU-Brüssel für Öster­reich zu intensivieren. Es sollen dadurch neue Initiativen für Öster­reich gesetzt und die öster­reich­weite Unfall­forschung in der EU besser platziert werden.

Vorteile der EVU-Mitgliedschaft

Neben der ausge­zeichneten Möglich­keit der Vernetzung mit nationalen und inter­nationalen Experten besteht durch die umfang­reiche Daten­sammlung auf der Web­seite des EVU-Haupt­verbandes ein Informations­angebot höchster Qualität, das bei der täglichen Arbeit stark weiter­hilft. Durch die ständige Erweiterung dieses Angebots durch Beiträge der aktiven Sach­verständigen und der wissen­schaft­lichen Institutionen, bei welchen viele auch tätig sind, wächst dieses Angebot kontinuierlich weiter. Dabei sind nicht nur wissen­schaft­liche Ansätze aus dem Bereich der Grund­lagen­forschung enthalten, sondern es werden auch oft konkrete Fall­beispiele aus der Praxis vorge­stellt, die bei vergleich­baren Fällen die eigene Arbeit bei Gericht deutlich vereinfachen können.

In Zusammen­hang mit dem Ziel, die Verkehrs­sicher­heit in Zukunft zu verbessern, müssen relevante Forschungs­ergebnisse zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar sein. Nur wenn Experten im ständigen Austausch über aktuelle Forschung stehen, können schnelle Fort­schritte erzielt werden.

Nachdem der Informations­austausch am Besten persönlich funktioniert, sind auch die diversen einschlägigen Veran­staltungen der EVU selbst und anderer Organisationen von besonderer Relevanz. Die Webseite des EVU-Haupt­verbandes bietet dazu eine gute und ständig aktuelle Über­sicht über die vorgesehenen Termine (Link).

Neu geschaffen wurde 2025 ein Experten­forum zur Diskussion einzelner Frage­stellungen, in dem sich die EVU-Mit­glieder mit kurzen Beiträgen austauschen können. Somit können die Erfahrungs­werte einzelner Mitglieder auch anderen Mit­gliedern bei ihrer Arbeit weiterhelfen.

Weiters bietet die EVU-Österreich noch folgende ergänzende Angebote:

  • die Bereitstellung von technischen Geräten und Hilfs­mitteln, z.B. RaceLogic-Messgeräte, Rad-Dollys, etc.
  • Veranstaltung in Österreich (siehe Veranstaltungen und Termine) mit meist ermäßigtem Beitrag für EVU-Mitglieder, sowie Beratung, Unterstützung und Erfahrungsaustausch

Statuten der EVU-Österreich und Beitrittsformulare

Unter den folgenden Links stehen die Statuten der EVU-Länder­gruppe Öster­reich zur Einsicht zur Verfügung sowie die Beitritts­formulare für Einzel- und Gruppen­mitglied­schaften.

Die Mitglieds­beiträge der EVU-Länder­gruppe Öster­reich sind laut aktuellem Beschluss der General­versammlung mit folgenden Beträgen festgesetzt:

  • Einzelperson: 300,– € pro Person
  • Gruppen mit 2 Personen: 250,– € pro Person
  • Gruppen mit 3-5 Personen: 225,– € pro Person
  • Gruppen mit 6-10 Personen: 200,– € pro Person
  • Gruppen mit >10 Personen: 150,– € pro Person
  • Senior (für Pensionisten): 150,– € pro Person
  • Junior (für Studenten, Anwärter): 50,– € pro Person